PROZESS WEGEN ÄUSSERUNG ÜBER HOMOSEXUELLE

Mit der Aussage eines weiteren Zeugen ist der Prozess wegen umstrittener Aussagen über Homosexuelle gegen den Kasseler Biologie-Professor Ulrich Kutschera fortgesetzt worden. Am Montag sagte ein 53-jähriger Berliner Arzt vor dem Amtsgericht Kassel aus, der Kutschera angezeigt hatte. Er habe dies getan, „weil ich mich in meiner Menschenwürde verletzt fühle“, sagte der Homosexuelle. Kutschera habe mit seinen Äußerungen in einem Interview die Grenzen der Freiheit von Meinungsäußerung und Wissenschaft überschritten.

2017 hatte Kutschera zum Thema „Ehe für alle“ dem Internetportal kath.net unter anderem erklärt: „Sollte das Adoptionsrecht für Mann-Mann bzw. Frau-Frau-Erotikvereinigungen kommen, sehe ich staatlich geförderte Pädophilie und schwersten Kindesmissbrauch auf uns zukommen.“ Die Anklage wirft dem Evolutionsbiologen daher Volksverhetzung in Tateinheit mit Beleidigung und Verleumdung vor. Kutschera hatte angekündigt, seine Aussagen zu belegen. Ob es am Montag ein Urteil gibt, war zunächst noch unklar.