Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat heute einen Schreiben an die UEFA geschickt und zu einem Regenbogen-Protest gegen die homophobe Politik des ungarischen Ministerpräsidenten Victor Orban aufzurufen. Eine Sprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Der OB wird bereits morgen einen Brief an die UEFA schreiben“.
Der Münchner Stadtrat hatte mehrheitlich gefordert, die EM-Arena für das Spiel Deutschland gegen Ungarn in Regenbogenfarben leuchten zu lassen. Im. Antrag heißt es: „Die Landeshauptstadt bekennt sich zu Vielfalt, Toleranz und echter Gleichstellung im Sport und in der ganzen Gesellschaft.“ Regenbogenfarben sind ein Symbol für Toleranz und sexuelle und geschlechtliche Vielfalt auf der ganzen Welt. Jetzt muss die UEFA entscheiden. Auf Nachfrage der dpa reagierte diese zunächst nicht.
Der Deutschen Lesben- und Schwulenbund begrüßt den Vorschlag von OB Reiter. Für die UEFA als Ausrichter der EM kann dieses Thema auch aus anderen Gründen zu einem politischen Thema werden: Medien berichteten in den letzten Tagen, dass die UEFA bei starken Corona-Einschränkungen das EM-Finale von London nach Budapest verlegen möchte. Das Finale ist eigentlich in England geplant.
Das ungarische Parlament hat ein anti-queeres Gesetz verabschiedet. Inhalt des Gesetzes ist die Werbung für Bildungsprogramme für Schwule und Transgender oder große Unternehmen, die sich für Queere Menschen einsetzen, werden künftig verboten. Dieses Gesetz ist für Premierminister Victor Orban von besonderer Bedeutung. Entsprechend groß sind auch die Rufe nach einem klaren Signal bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Auf die europäische Union wird sich in den nächsten Tagen Ungarn beschäftigen müssen.