Nur 24 Stunden nachdem Zsolt Petrys homophobe Aussagen bekannt wurden, zieht Hertha BSC die Reißleine. Der Bundesliga-Verein Hertha BSC hat Torhüter-Trainer Zsolt Petry entlassen, der unmittelbar nach homophoben und einwanderungsfeindlichen Äußerungen wirksam wird. Wie der Club bekannt gab, entschied sich das Management von Hertha, nachdem Petrys der regierungsnahen ungarischen Tageszeitung Magyar Nemzet ein Interview gab.
In einem Gespräch am Montag machte Petry eine fragwürdige Aussage über die Einwanderer. Der 54-jährige kritisierte auch den ungarischen Torhüter Péter Gulácsi aus Leipzig RB für seine Arbeit zur Gleichberechtigung queerer Menschen.
Die ungarische autokratische Regierung von Premierminister Viktor Orbán gilt neben der rechtspopulistischen polnischen Regierung als die am stärksten gegen LGBTI gerichtete in der EU. Das Parlament in Budapest hat erst im Dezember eine Verfassungsreform verabschiedet, die neben der bestehenden Definition der Ehe als Vereinigung von Mann und Frau die Familie künftig auch als heterosexuell definieren wird. Gleichzeitig verabschiedeten die Abgeordneten ein Gesetz, das nur verheirateten Paaren die Adoption von Kindern erlaubt. Einige Monate zuvor hatte das Parlament beschlossen, dass Transgender-Personen künftig nicht mehr nach Geschlecht anerkannt werden, sondern dass „Geschlecht bei der Geburt“ rechtlich bindend ist.