Nach queerfeindlichem Angriff auf Influencer: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Jugendliche müssen sich nach dem Angriff auf den Influencer „KweenDrama“ wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten.

Vier Monate nach einem gemeinsamen Angriff auf einen damals zwanzigjährigen in der Frankfurter Innenstadt, beschuldigte die Staatsanwaltschaft zwei Jugendliche und einen jungen Mann. Ermittler werfen den 16-, 17- und 18-Jährigen gefährliche Verletzung vor, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen gegen vier Verdächtige wurden eingestellt, weil sie zum Zeitpunkt des Verbrechens Mitte November noch nicht volljährig waren oder nicht nachgewiesen werden konnten, dass sie an einem Kampf teilgenommen hatten. Die restlichen fünf Fälle wurden an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden in Darmstadt, Offenbach und Hanau verwiesen.

Die Ermittler vermuten, dass Mitte November bei der Abendveranstaltung etwa 400 Personen aus der sogenannten“Influencer“-Szene in der Frankfurter Einkaufsstraße Zeil identifizierten Verdächtige den 21-Jährigen, in sozialen Netzwerken auch als „KweenDrama“ bekannt, niedergeschlagen und aus transphobischen Gründen zu Boden getreten. Zusätzlich wurde „KweenDrama“ mit Pfefferspray besprüht und mit einer Glasflasche beworfen.

Einige Tage nach dem Verbrechen wurde der 16-jährige Mann festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft drohte er „KweenDrama“ in den sozialen Medien und brachte spezifische Mordabsichten zum Ausdruck. Es wird davon ausgegangen, dass er derzeit untersucht wird, weil er Ende Oktober an dem Angriff auf die Polizei auf Zeil teilgenommen haben soll. Es war zunächst unklar, wann das Amtsgericht die Hauptverhandlung begann.