Unbekannte stahlen brutal eine Pride-Fahne, die vor der Stadtverwaltung in Wurzen für IDAHOBIT gehisst wurde. Die Polizei sucht nun Zeugen für den „besonders schweren Diebstahl“.
Offenbar stahl ein Unbekannter mit brachialer Gewalt die Regenbogenfahne, die Oberbürgermeister Jörg Röglin (SPD) am Internationalen Tag gegen Homosexualität, Bio-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) vom Fahnenmast vor der Stadtverwaltung von Wurzen in Sachsen gehisst hatte. Wie die Leipziger Polizei am Dienstag mitteilte, wurde auch der Mast beschädigt. Die Polizei ermittelte wegen „besonders schweren Diebstahls“.
Die Vereine hatten die Tat scharf verurteilt. In einer Pressemitteilung heißt es: „Angriffe, Diskriminierungen, Beleidigungen und Pathologisierungen gehören sowohl in den kreisfreien Städten als auch in den Landkreisen Sachsens noch immer zum Alltag von vielen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und inter*geschlechtlichen sowie queeren Menschen.“ Und weiter: „Nicht ohne Grund müssen IDAHIT*-Kundgebungen und andere Veranstaltungen nicht nur in Wurzen regelmäßig unter Polizeischutz durchgeführt werden. Die Entwendung der Fahne ist ein Einschüchterungsversuch, der queere Menschen, ihre Unterstützer*innen und demokratische Institutionen nicht daran hindern wird, weiterhin für Respekt, Akzeptanz und Vielfalt in Wurzen und im Landkreis Leipzig zu kämpfen.“
Laut Polizei wurde die Sicherung am Mast beschädigt, um ein Senken der Flagge zu verhindern. Um an die Flagge zu gelangen, wurde auch ein Stahlseil durchtrennt. Den Vermögensschaden ermittelten die Beamten auf 1.000 Euro. Allerdings kostet „Theft Injury“ nur rund 20 Euro. Die Polizei sucht nun Hinweise aus der Bevölkerung zum genauen Hergang.